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Geschichte der Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn
Geschichte der Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn
Das Gemeindegebiet von Enkenbach-Alsenborn liegt in einer sich von Ost nach West erstreckenden nach Norden geneigten Mulde zwischen den letzten Ausläufern des Pfälzer Waldes mit Blick nach dem Nordpfälzer Bergland.
Funde aus der Jungsteinzeit, Grabhügel aus der Eisenzeit, Spuren von Siedlungen und Fundstücke aus der Römerzeit deuten darauf hin, daß unser Raum, in der Nähe einer alten Durchgangsstraße gelegen, schon in frühgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Erst Jahrhunderte nach der Völkerwanderung entstand, wohl im Anschluß an einen Königshof, erneut eine Siedlung, die nach der Alsenzquelle den Namen Alsenborn erhielt und anläßlich einer Schenkung von Land an das Kloster Münsterdreisen 872 zum erstenmal urkundlich genannt wurde. Drei Jahrhunderte später entstand wohl aus dem alten Königshof eine kleine Burg, im Volksmund "die Burg" - Dieburg genannt, die für kurze Zeit einem Ministerialengeschlecht als Heimstatt diente. Zur selben Zeit - 1148 - gründete Graf Ludwig von Arnstein (aus der Lahngegend) zusammen mit einem Adeligen, dem Hunfried von Alsenborn, eine halbe Wegstunde von Alsenborn entfernt am Enkenbach (= Bach der Enken, der Viehhirten) ein Prämonstratenserinnenkloster, das mit Grundbesitz und grundherrlichen Rechten in unserer Gemarkung und darüber hinaus ausgestattet wurde.
Auf 1225 ist der Beginn der Bautätigkeit an der Klosterkirche in der Talaue am oberen Enkenbach anzusetzen. Um 1272 soll der Bau fertiggestellt gewesen sein.
Durch Erwerb der Zehntgerechtigkeit zu Alsenborn und Schenkung des Patronatsrechts (1273) an der ebenfalls im 13. Jahrhundert errichteten alten Pfarrkirche der Dörfer Alsenborn und Enkenbach hatten die Pröpste des Klosters die alleinige Herrschaft über die zwei Dörfer erlangt. Dorch Streitigkeiten mit Adel und Fürsten, sodann wirtschaftliche Schwierigkeiten, die zu Verkauf und Verpfändung von Gütern führten, zwangen das Kloster zur Anerkennung der kurpfälzischen Schutzherrschaft. 1420 sahen sich die Nonnen gezwungen, die Hälfte der Dörfer Alsenborn und Enkenbach an Kurfürst Ludwig III. zu verkaufen. Kurpfalz ernannte einen eigenen Schultheißen für seine "Pflege".
In dieser Zeit des wachsenden kurpfälzischen Einflusses verlor auch das von den Grafen von Leinigen innegehabte Landgericht "uff dem Stamp zwischen Stauff und Alsinzeborn, das heißt an den Stolf (= Stühlen)" an Bedeutung, es war zum Rügegericht der "Neun Stühle" abgesunken.
Einschneidende Veränderungen brachte die Reformation. Nachdem der letzte Propst Michael Raybold 1557 das Kloster Enkenbach mit allen seinen Gütern an Kurfürst Ottheinrich abgetreten hatte, hob Friedrich III. im Jahre 1564 das Kloster endgültig auf, verleibte die Klostergüter der Geistlichen Güteradministration ein, und so wurden unsere Dörfer Teil des sogenannten Büttelamtes in dem kurpfälzischen Oberamt Lautern.
Die erste Hälfte des Dreißigjährigen Krieges brachte Herrschafts- und Konfessionswechsel. 1635 griff die Kriegsfurie auf unsere Dörfer über, als Kaiserslautern von den Kaiserlichen belagert wurde. Die Dörfer um die Stadt wurden geplündert und verwüstet und wer nicht rechtzeitig geflohen war, wurde ein Opfer der Soldateska und der Pest.
Als 1656, acht Jahre nach Friedensschluß, die kurpfälzische Regierung ein Verzeichnis der Steuerpflichtigen aufstellte, war die Bevölkerung von Alsenborn und Enkenbach auf den sechsten Teil der Vorkriegszahl herabgesunken.
Nur langsam nahm die Bevölkerung wieder zu, besonders durch Zuzug von Zuwanderen aus allen Teilen des Reiches, aber auch aus der Schweiz und dem westlichen Ausland, verzögert und gehemmt durch ständige Kriege, unter denen besonderes die Reunionskriege Ludwigs XIV. und der Spanischen Erbfolgekrieg immer wieder Bedrückung für die Menschen und Zerstörung der Wohnstätten mit sich brachten. Die zwei bedeutendsten Gebäude aus dem Mittelalter hatten die Kriegszeiten in ruinösem Zustand überlebt; die reformierte Pfarrkirche in Alsenborn erhielt 1733 ein neues Kirchenschiff, die 1707 den Katholiken zugesprochene Klosterkirche erstand erst im 19. Jahrhundert wieder in ihrer alten Schönheit. Die Lutheraner erhielten 1756 in Enkenbach eine eigene Kirche, die Vorläuferin der heutigen 1832 erbauten protestantischen Kirche.
An die Kämpfe in den französischen Revolutionskriegen erinnern die Schanzen an den Hängen des Schorlenberges und der Grabstein des preußischen Leutnants C. F. A. Oswald von Diebitsch im alten Friedhof von Enkenbach.
Die enge Verflechtung der beiden Dörfer durch einen gemeinsamen Schultheißen (bis 1795) und Bürgermeister endete mit dem Jahre 1825, und 1832 wurde der bis dahin gemeinsame Wald geteilt.
Eine günstige Verkehrslage zu Straßen und zur Stadt Kaiserslautern, der Anschluß an das Eisenbahnnetz (1871), sodann die Gründung von Gewerbe- und Industriebetrieben ließen die Bevölkerungszahl trotz einer starken Auswanderung um die Mitte des 19. Jahrhunderts stark anwachsen (1800: 1095, 1900: 3326; 1975: 6900).
Der Charakter von Bauerndörfern, der bis um die Jahrhundertwende vorherrschte, ging verloren. Enkenbach-Alsenborn ist weit in die Landschaft hineingewachsen und stellt sich dem Neubürger als Wohngemeinde dar.
1969 vereinigten sich beide Dörfer zur Gemeinde Enkenbach-Alsenborn.