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Protestantische Kirche in Frankenstein
Protestantische Kirche in Frankenstein
Unsere Kirche Frankenstein
13.Jh. Erste Erwähnung kirchlichen Lebens in Frankenstein im 13. Jh.
Bau der Burg mit heute noch sichtbarer Burgkapelle
1722 (wahrscheinlich) erster Kirchenbau an der heutigen Stelle
1818 Union der reformierten und lutherischen Gemeinden
1871/72 Bau der heutigen Sandsteinkirche
1914 Einbau der Steinmeyer-Orgel (letzte Rest. 1981 Kuhn/Esthal)
1955 Weihe der neuen Glocken
1975 Entfernung des Presbyteriumsgestühles und der Kanzel
1976 Stiftung des Batik-Triptychon von Künstlerin Ilse Benninger
1996 Anbringung einer Turmuhr
2015 Einbau des ersten Kunstglasfensters „Durchblicke um Frieden",
gestaltet von Till Ansgar Baumhauer aus Dresden in Zusammenarbeit mit der Glaswerkstatt Körner, Dresden, und Konfirmandinnen und Konfirmanden unserer Kirchengemeinde
Geschichte und Gestalt der protestantischen Kirche Frankenstein
Die kleine, schmale und schlichte Kirche unterhalb der Burg Frankenstein, gewinnt besonders durch ihre Lage und das umgebende Sandstein- und NaturEnsemble ihre Größe. Das kirchliche Leben in Frankenstein ist erstmalig greifbar in der heute noch zu erkennenden Burgkapelle auf der Ruine Frankenstein. Es ist zu vermuten, dass es neben der Burgkapelle bereits in mittelalterlicher Zeit eine Kapelle im Ort Frankenstein gegeben hat. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert von den Grafen von Leiningen als Lehen des Klosters Limburg erbaut. Als 1345 die Herren von Frankenstein ausstarben, fiel die Burg mit dem Dorf zurück an die Leininger. Als das Kloster Limburg säkularisiert wurde, wurde Frankenstein und die Burg dreigeteilt. Seit 1732 gehörten zwei Drittel den Grafen von LeiningenHardenburg und ein Drittel zur Kurpfalz. Über den ersten evangelischen Kirchbau ist uns nichts überliefert, 1722 gilt als Baujahr einer schlichten kleinen Kirche an Stelle der heutigen. Sie ist ähnlich wie die Kirche in Weidenthal durch Spendengelder reformierter Kirchen im Inund Ausland finanziert. In den Wirren der Französischen Revolution zerstört, wurde sie 1806 notdürftig wieder aufgebaut und erlebte 1818 die pfälzische Union, bei der die Lutheraner – bisher zur Pfarrei Hochspeyer gehörig – sich mit den Reformierten vereinigten. 1871/72 wurde anstelle der endgültig zu alt und klein gewordenen Kirche die heutige, weithin sichtbare „Bergkirche“ errichtet. Als Schmuckstück des Ortes lässt sich die protestantische Kirche ohne weiteres bezeichnen, bildet sie doch zusammen mit der Burg und Eingang zum Schlossbergtunnel der ehemaligen Ludwigsbahn (heute ICE-Trasse Frankfurt-Paris) eine Sandstein-Trias die optischer Anziehungspunkt von Süden wie von Osten ist. Auf dem umgebenden alten Friedhof sind noch einige Grabsteine erhalten sowie das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege (Der neue Friedhof befindet sich direkt angrenzend). Jüngst wurde der Gedenkstein des in den Revolutionskriegen gefallenen Graf von Einsiedel wieder hergerichtet. Die Kirche schmiegt sich regelrecht an den Berghang an und ist über einen hohen Sandstein-Treppenaufgang zu erreichen. Über der Eingangstür steht in goldenen Frakturbuchstaben der Vers aus Psalm 84: Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth. Darüber erhebt sich der schlanke spitze Turm, dessen Untergeschoß einen sehr kleinen Vorraum bildet. Der schmale Saalbau mit zwei Bankreihen und Mittelgang besitzt eine enge Empore an der Ostseite. Hier ist die kleine, zweimanualige Orgel untergebracht, die 1914 von der Fa. Steinmeyer eingebaut wurde und in den 50er Jahren und 1981 grundlegend von Orgelbaumeister Kuhn aus Esthal restauriert worden ist. Der fast völlig schmucklose Raum in einem pastellgrünen Ton gestrichen und mit einer Holzdecke flach gedeckt, wirkt schlicht, aber nicht unfreundlich. Ursprünglich besaß der Altarraum eine dreiseitige Presbyteriumsloge mit Kanzel in der Mitte. Nach dem Krieg wurde die Loge entfernt, ein kleiner Teil dient heute als „Sakristei“ im hinteren Bereich der Kirche. Neben dem kleinen Sandsteinaltar und der leicht erhöhten Holzkanzel an der linken Seite ist an der Westwand ein Batik-Triptychon zu sehen, das die Künstlerin Ilse Benninger (†2009) 1976 gestaltet hat. Darauf sind in bemerkenswerter Dichte Schöpfung und Abendmahl in Gestalt von Sonne, Ähren und Trauben miteinander dargestellt. Einen Taufstein besitzt die Frankensteiner Kirche nicht. Es erklingen drei Glocken aus dem Jahr 1955 vom Turm. 1996 kam eine Turmuhr hinzu. Das neuste Projekt ist die Ersetzung der getönten Bleiglasfenster durch Kunstfenster, die der Künstler Till Ansgar Baumhauer aus Dresden in Zusammenarbeit mit der Glaswerkstatt Körner, Dresden und Konfirmandinnen und Konfirmanden unserer Kirchengemeinde gestaltet. Das Thema des sechsteiligen Zyklus ist „Durchblicke – Grundworte des Glaubens“. Das erste Fenster „Durchblick zum Frieden“ wurde 2015 eingebaut.
Pfr. F. Wiehler
Quelle: